Renaissance Fusion, ein Startup mit Fokus auf innovative Nukleartechnologie, hat in einer Finanzierungsrunde der Serie A erfolgreich 32 Millionen Euro (ca. 33.2 Millionen US-Dollar) eingeworben. Die Mittel sollen die Skalierung und Kommerzialisierung der Fusionstechnologie des Unternehmens erleichtern, die auf die Erzeugung kostengünstiger und kohlenstoffarmer Energie abzielt.
Das 2020 von Francesco Volpe und Martin Kupp gegründete Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Grenoble, Frankreich. Renaissance Fusion entwickelt eine einzigartige Technologie, die die Kernfusion vereinfachen und ihre Kosten senken soll. Das Unternehmen nutzt dazu einen Ansatz mit Stellaratoren – ringförmigen Geräten, die heiße ionisierte Gase bei Temperaturen, die die im Kern der Sonne herrschen, magnetisch einschließen. Darüber hinaus nutzt Renaissance Fusion eine proprietäre Flüssigmetalltechnologie zur Minimierung der Radioaktivität. Ergänzt wird dies durch die fortschrittliche Hochtemperatur-Supraleiter-Technologie (HTS), die für die Erzeugung robuster Magnetfelder unerlässlich ist, die für den Bau kleinerer, kostengünstigerer Fusionsreaktoren mit kürzeren Fertigungszeiten erforderlich sind.
Francesco Volpe über die Inspiration hinter der Gründung von Renaissance Fusion: „Als Mitgründer von Renaissance Fusion inspirierten mich unter anderem der ‚magische Realismus‘ und der Roman ‚Hundert Jahre Einsamkeit‘ von Gabriel Garcia Marquez. Ich erinnere mich noch genau an den Anfang: Eis, das heute in jeder Küche zu finden ist, erschien den Menschen wie Magie, bevor es in großem Maßstab verfügbar wurde. Ich glaube, wir arbeiten an etwas Ähnlichem: einer Welt, in der Fusion heute wie Magie wirkt, aber schon bald alltäglich sein wird. Renaissance Fusion strebt die Kommerzialisierung von Kernfusionsreaktoren in den 2030er Jahren an und ebnet so den Weg für reichlich kohlenstoffarmen und kostengünstigen Strom.“
Die Finanzierungsrunde wurde von der Crédit Mutuel Alliance Fédérale im Rahmen ihrer Initiative Crédit Mutuel Impact angeführt. Auch Lowercarbon Capital beteiligte sich. Das Unternehmen hatte bereits 15 eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 2022 Millionen Euro für das Unternehmen geleitet. Zusätzlich zu diesen Investitionen erhielt Renaissance Fusion in diesem Jahr einen Zuschuss von BPI France in Höhe von 10 Millionen Euro zur Unterstützung der Entwicklung innovativer Kernreaktoren.
Sabine Schimel, Geschäftsführerin von Crédit Mutuel Impact, betonte die Bedeutung von Investitionen in bahnbrechende Entwicklungen, die die Energielandschaft maßgeblich verändern können. Die Kapitalspritze soll die Kapazitäten von Renaissance Fusion stärken und es dem Unternehmen ermöglichen, mit der HTS-Produktion zu beginnen und seine proprietären Technologien weiter zu verfeinern, einschließlich des Baus eines HTS-Stellarator-Reaktormoduls im verkleinerten Maßstab. Damit schafft Renaissance Fusion die Voraussetzungen für Fortschritte in der Kernfusion, die den globalen Energiemarkt in den kommenden Jahrzehnten verändern könnten.